Im Yoga heißt sie Prana, in der chinesischen Medizin Qi. Die Rede ist von der Energie, die alles Lebendige durchströmt. In diesem Artikel möchte ich Dir 5 Tipps geben, wie Du Deine Energie wahrnehmen kannst und was Du dafür tun kannst, um sie in Fluss zu halten.
Doch bevor wir einsteigen, eine wichtige Frage: Gehörst Du auch zu den Skeptiker, die mit dem Begriff der Lebensenergie überhaupt nichts anfangen können? Früher habe ich auch so gedacht.
Mein Aha-Erlebnis hatte ich dann in China: Als ich zum ersten Mal eine Fußreflexzonen-Massage bekam, waren plötzlich meine Rückenschmerzen verschwunden. Das erschien mir magisch. Denn irgendwie mussten die Punkte in meinen Füßen mit meinem Rücken in Verbindung stehen. Eine Verbindung, die über das klassische Denken der Schulmedizin und das Konzept von Ursache und Wirkung hinausging.
Es war eine Erfahrung, die mir sagte, dass die Wirklichkeit mehr ist, als mein Verstand zu fassen vermag. Hast Du vielleicht etwas Ähnliches erlebt? Über Energie kannst Du lange philosophieren oder intellektualisieren. Spannend wird es, wenn Du Dir erlaubst zu fühlen. So kannst Du beispielsweise wahrnehmen, ob sich sein Akku leer oder voll anfühlt. Was kannst Du also tun, um mögliche Energieblockaden zu lösen und Dich im Fluss mit dem Leben zu fühlen? Halte Dich an folgende fünf Schritte:
1. Lerne zu spüren
Der erste Schritt: Nimm Dich selbst wahr. Schließe für einen Moment die Augen und spüre in Dich hinein. Hast Du viel oder wenig Energie? Fühlst Du Dich ausgeglichen, eher nervös oder eher müde? Wie fühlt sich Dein Körper an? Kann Energie frei fließen oder gibt es Bereiche, die sich „blockiert“ anfühlen? Mach eine nüchterne Bestandsaufnahme. Spüre einfach und versuche dabei, nicht zu werten.
Und sei nicht frustriert, wenn Du beim ersten Mal nicht besonders viel wahrnehmen kannst. Die Fähigkeit, Dich selbst zu spüren und wahrzunehmen, ist etwas, das Du wahrscheinlich nicht in der Schule, Universität oder Deinem Beruf gelernt hast. Deshalb ist es sinnvoll, Dir Zeit zu nehmen, um diese Fähigkeit zu trainieren. Und davon wird nicht nur Deine Gesundheit profitieren: Wer sich selbst spürt, ist langfristig erfolgreicher, lebt ein glücklicheres Leben, weil er seine eigenen Bedürfnisse erkennt und dadurch besser erfüllen kann. Zudem sinkt für Dich das Risiko zu erkranken oder Dich im Job zu verausgaben.
In diesem Interview verrät mein Freund und Kollege Robert Henderson Tipps, wie Du lernen kannst, Energie zu spüren.
2. Finde Deine Kraftquellen
Was waren die Momente in Deinem Leben, in denen Du Dich im Fluss gefühlt hast? In denen Du wusstest, dass alles gut ist, und in denen Du Dich wirklich entspannt hast? Das kann beispielsweise im Urlaub, nach einer tollen Yoga-Stunde oder einer schönen Massage gewesen sein. Nimm Dir ruhig einen Moment Zeit, eine Liste der Dinge zu erstellen, die Deinen Akku wieder auftanken.
Im zweiten Schritt überlege, wie Du diese Dinge in Deinen Alltag integrieren kannst: Vielleicht möchtest Du anfangen, täglich 15 Minuten vor dem Schlafengehen zu meditieren, vielleicht möchtest Du zwei oder drei Mal die Woche eine halbe Stunde Yoga üben oder Dir einmal im Monat eine Massage gönnen? Und nicht jede Möglichkeit muss so zeit- und kostspielig sein wie ein Urlaub am Meer. Hier findest Du eine Liste meiner persönlichen sieben Kraftquellen.
3. Löse Deine Blockaden
Ein Grundsatz der Physik besagt, dass Energie weder erzeugt noch vernichtet werden kann. Sie kann lediglich umgewandelt werden. Leben IST Energie. In diesem Sinne kann Dir Energie nicht „verloren“ gehen. Wenn Du Dich schlapp und energielos fühlst, deutet das darauf hin, dass irgendetwas in Deinem physischen oder energetischen Körper den Fluss von Energie blockiert. Solche Blockaden können beispielsweise durch Yoga, Meditation oder Körperarbeit gelöst werden.
Eine unvorteilhafte Umgebung – zum Beispiel ein stressiger Arbeitsplatz oder zu wenig frische Luft und Sonnenlicht – können Deinen Energiefluss blockieren. Manchmal kannst Du auch das Gefühl haben, dass bestimmte Menschen Dir Energie „rauben“. Oberflächlich betrachtet ist dies, wie ich oben beschrieben habe, nicht möglich. Allerdings haben wir feine Antennen für die Schwingung eines anderen Menschen. Wir spüren, ob jemand gestresst ist, und wenn beispielsweise jemand kurzatmig ist, wirst Du aufgrund der sogenannten Spiegelneuronen in Deinem Gehirn unbewusst Deine eigene Atemfrequenz anpassen.
Deshalb kannst Du manchmal das Gefühl haben, Dich in Gegenwart bestimmter Personen oder an gewissen Orten unwohl zu fühlen. Dann folge Deiner Intuition und versuche, in Zukunft entsprechende Menschen oder Orte so weit wie möglich zu meiden. Falls dies kurzfristig nicht möglich ist (weil Du beispielsweise Deinen Job behalten möchtest), tanke Dich zwischendurch mit Hilfe Deiner persönlichen Kraftquellen wieder auf.
4. Räume innerlich auf
Andere Blockaden sind solche, die Du selbst verursachst. Manche Menschen sind wahre Meister darin, solche Energiefresser zu erschaffen: In meinem Artikel „Energiefresser Unaufrichtigkeit – eine Anleitung für Integrität“ habe ich beschrieben, welch verheerende Folgen für Dich entstehen können, wenn Du Dir selbst oder anderen Menschen Dinge versprichst, die Du später nicht einhältst.
Worte und Gedanken haben nämlich auch eine bestimmte Schwingung und damit entscheidenden Einfluss auf Deine Energie und Dein körperliches und seelisches Wohlbefinden. Das Traurige: Der Großteil der inneren Dialoge, die Menschen mit sich selbst führen, ist negativ. Die Fähigkeit zu spüren hilft Dir auch hier, sensibel dafür zu werden, welche Schwingungen Deine Worte und Gedanken haben. Und Du solltest diese in jedem Fall ändern, wenn Du spürst, dass sie Deinem inneren Wohlbefinden nicht gut tun.
5. Reinige Dich von fremden Energien
Zusätzlich zu den vorherigen Tipps macht es Sinn, Deine Wohnung, Deinen Arbeitsplatz und Dich selbst hin und wieder energetisch zu reinigen. Insbesondere, wenn Du in Deinem Beruf viel mit Menschen zu tun hast. Hier zwei meiner liebsten Möglichkeiten:
- Salz: Salz hat die Eigenschaft, negative Energien aufzunehmen und zu binden. Ein Vollbad mit Salz ist daher eine kraftvolle Möglichkeit, alte Energien loszulassen. Wenn es schneller gehen soll, kannst Du auch ein Peeling aus Salz und Olivenöl herstellen, damit Deinen Körper komplett einreiben und anschließend abduschen.
- Räuchern: Eine beliebte Möglichkeit der energetischen Reinigung ist das Räuchern. Räucherstäbchen sind allerdings zu diesem Zweck nicht so gut geeignet. Persönlich bevorzuge ich Palo Santo. Weihrauch, Salbei, Lavendel oder Beifuss kannst Du ebenfalls gut benutzen.
- Visualisieren: Stell Dir eine Kugel aus weißem Licht vor, die Dich umgibt. Sie ist so groß, dass Du bequem darin Platz findest. Stell Dir vor, dass Dich diese Lichtkugel vor allen negativen Energien schützt – ohne Dich in irgendeiner Weise einzuschränken. Wenn Du magst, kannst Du die Kugel noch mit einer Farbe Deiner Wahl fluten. Eine Farbe, die als Schutz besonders geeignet ist, ist Gold.
Fazit
Das wichtigste Hilfsmittel, um Deine Energie in Fluss zu bringen, ist Deine Fähigkeit zu spüren. Sie hilft Dir zu unterscheiden, was Dir gut tut und was nicht. Je mehr Du Deine Fähigkeit nach innen zu lauschen stärkst, umso einfacher kannst Du beispielsweise die Nahrung, die Menschen, die Aktivitäten oder die Orte auswählen die Dich stärken und Kraft raubende Einflüsse mindern. Profitieren werden davon alle Deine Lebensbereiche: Dein körperliches und seelisches Wohlbefinden, Deine Beziehungen und Deine berufliche Karriere.
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