Wie Du Dich in Deinem Körper wieder sicher fühlst
ein Gastbeitrag von Judith Binias
Sicherheit und Geborgenheit spüren – das wünschen wir uns alle. Denn wenn wir uns sicher fühlen, sind unser Geist und unser Körper entspannt. Wir können förmlich spüren, wie die Kreativität durch uns hindurchfließt, wie ein erfrischender Bach: lebendig, geborgen und geerdet.
Dabei können wir zwischen äußerer und innerer Sicherheit unterscheiden: ein gemütliches Zuhause, das uns inspiriert und nährt, ein Job, der uns ein passendes Einkommen sichert und Menschen, die uns Liebe schenken und die unsere Liebe freimütig annehmen- das sind äußere Sicherheiten.
Natürlich können sie sich auch von Mensch zu Mensch unterscheiden, aber im Prinzip sind solche äußeren Sicherheiten all jene, die unsere Grundbedürfnisse erfüllen.
Die innere Sicherheit hingegen wirft uns auf uns selbst zurück.
Wie sicher fühle ich mich in meinem Körper?
Dabei ist weder das Wohlfühlen gemeint - die Frage, ob wir mit dem Aussehen unseres Körpers zufrieden sind. Noch die Gesundheit, denn wir können uns trotz einem Infekt oder einer Verletzung in unserem Körper sicher fühlen; oder eben nicht. Die innere Sicherheit ist der Hafen, in den wir einkehren, nach unserer Reise in die Außenwelt. Sie ist die Basis, von der aus wir andere Beziehungen aufbauen und wie wir auf Ereignisse, die außerhalb unserer Wirkkraft liegen, reagieren.
Diese innere Sicherheit hängt unter anderem von unseren Ressourcen ab, die wir im Laufe unseres Leben aufgebaut haben. Wenn wir beispielsweise Strategien entwickelt haben, bewusst oder unbewusst, um auf unangenehme Gefühle zu reagieren, tun wir das aus unserer inneren Sicherheit heraus.
Wie schon erwähnt spielt auch unser Verhältnis zu unserem Körper eine große Rolle: Vertrauen wir ihm oder vertrauen wir ihm nicht? Wenn wir uns vor unserem Körper und seinen wundersamen Reaktionen auf Situationen, Gefühle, Krankheiten, Umwelteinflüsse und seine für uns nicht immer ganz verständliche Art der Kommunikation fürchten, kommen wir in ein Misstrauen unserem eigenen Zuhause gegenüber.
Unser Körper ist unser erstes Zuhause. Ganz gleich, wohin wir reisen, wir nehmen ihn mit. Ganz gleich, wie stark wir ihn vielleicht ablehnen, wie wenig wir ihn mit guter Nahrung versorgen oder wie wenig wir ihn mit Schlaf und Ruhe nähren, er arbeitet stets für uns weiter.
Diese Liebe, die unser Körper für uns hegt, ist ein kostbares Potenzial, wenn es darum geht, geerdet durch das Leben zu gehen. Denn diese Liebe lädt uns dazu ein, uns sicher im eigenen Körper zu fühlen.
Besonders in herausfordernden Zeiten dürfen wir auf diese Liebe vertrauen und uns in sie hineinbegeben.
Ich kann mich an eine Zeit erinnern, in der ich meinen Körper weder gut versorgt habe, noch auf seine Signale hörte. Stattdessen überrannte ich eine Grenze nach der anderen und je mehr ich das tat, umso lauter wurde er natürlich.
Es fühlte sich für mich an, als würde mein Körper gegen mich arbeiten. „Warum spielt er nicht so mit, wie ich es will?!“, dachte ich wütend in mir und musste die Erfahrung machen, dass wir es manchmal zu weit treiben müssen, bis wir verstehen, was unser Körper uns sagen will. Für manche ist es ein Burn-Out, andere bekommen Panik Attacken, einen Herzinfarkt, einen Bandscheibenvorfall, chronischen Durchfall. Die Wege des Körpers sind vielfältig, aber wir können uns sicher sein: sie führen uns zu uns.
Wir haben jeden Tag die Chance, wieder zu unserem Körper zurückzukommen, in unser Zuhause und wir haben auch die Möglichkeit, uns wieder sicher zu fühlen.
Wenn wir gefestigt in uns selbst sind, dann stehen wir in unserer Kraft. Wir handeln aus einer Stärke heraus, die nicht der Angst entspringt und versucht, abzuwehren, sondern aus der Souveränität und dem Wissen unseres eigenen Potenzials. Eine Entspannung darf sich dann in unserem System ausbreiten, gefestigt und klar. Und unser Körper wird diese innere Sicherheit verstärken, denn sie bedeutet, dass Du ihm zuhörst und liebevoll mit Dir selbst kommunizierst.
Ich möchte Dir zwei meiner liebsten Möglichkeiten mitgeben, die Dir helfen, Dich wieder in Deinem Körper sicher zu fühlen.
1. Berührung
Berührung setzt ein Glückshormon frei, Oxytocin, das auch das Kuschelhormon genannt wird. Es hilft uns, Stress abzubauen und gleichzeitig stärkt es nachweislich das Vertrauen in andere Menschen aber auch in unser eigenes Handeln. Stell Dir vor, wie Du als souveräner Mensch, voller Stärke und Entspannung und in Klarheit durch das Leben gehst. Das ist innere Sicherheit in Deinem Körper.
Berührungen durch einen Menschen können uns aber auch deswegen helfen, uns sicher in unserem Körper zu fühlen, weil sie uns halten können. Wenn wir urteilsfrei berührt werden, voller Zuwendung und Achtsamkeit, darf unser Körper loslassen und sich als liebevolles und liebenswertes Wesen begreifen.
Thai Yoga war in dieser Hinsicht ein Augenöffner für mich. Ich lernte nicht nur, wie ich meinem Körper wieder vertrauen kann, indem ich andere Menschen achtsam berühre, sondern auch, wie sicher ich mich in ihm fühlen darf, wenn ein anderer Mensch Raum hält für alles, was mein Körper ist. Jede Träne, jedes Seufzen und ja auch jeder Pups darf da sein und ist heilig!
Wenn Du Thai Yoga ausprobieren möchtest, empfehle ich Dir als kleinen Einstieg die Online Sessions, jeden Sonntag um 18 Uhr, bei Luná Libertad. Du findest alle Termine und Infos HIER
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2. Tanzen
Wenn jetzt gerade kein Mensch in Reichweite ist, mit dem Du in den Berührungsaustausch gehen kannst, dann: Tanz Dich frei! Manchmal müssen wir raus aus unserem Kopf und rein in unseren Körper katapultiert werden. Tanzen hilft Dir, Deinen Körper besser kennenzulernen und damit auch, Dich in ihm wieder sicher zu fühlen. Denn oftmals ist schlichtweg das Nichtwissen der Nährboden für unsere Angst und die Trennung zu unserem Körper. Beim intuitiven Tanzen gibt es kein Falsch. Leg Deine Lieblingsmusik auf und folge Deinem Körper. Besuche mich auf meinem sacred floor unter www.seewithyourbody.de für weitere Inspirationen und hole Dir HIER direkt Deine bewegte Meditation!
Über Judith
Judith Binias ist im Tanz und in den Worten zuhause. Aufbauend auf ihre langjährige Yoga- und Meditationspraxis brachte sie "see with your body" in die Welt und begleitet Menschen durch ihre bewegten Meditationen auf dem Weg zurück in die Weisheit ihrer eigenen Körper. Erfahre mehr über Judith´s Wirken unter www.seewithyourbody.de
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