Hand aufs Herz: Würde es Dir als Yogalehrer nicht auch gefallen, wenn Deine Teilnehmer von Deinem Unterricht schwärmen und Dir durch ihre Begeisterung neue Yogaschüler bringen? Mund-Zu-Mund-Werbung ist vielleicht eine der wirksamsten und intelligentesten Marketingmöglichkeiten. Und das Beste: Sie kostet Dich keinen Cent. Im digitalen Zeitalter hat sie ein elektronisches Pendant erhalten: Facebook.
Man mag die Mutter aller sozialen Netzwerke lieben oder hassen. Klar ist: Der Multiplikator-Effekt durch das Teilen von Inhalten oder die Tatsache, dass ein Like wiederum bei den Freunden der Person angezeigt wird, die Deinen Beitrag geliked hat, macht Facebook als Werbemöglichkeit unschlagbar. Durch diesen Schneeball-Effekt kannst Du in kürzester Zeit einen riesigen Kreis an Menschen erreichen. An einer Facebook-Präsenz führt deshalb auch für Yogalehrer (fast) kein Weg vorbei.
Doch Social Media ist kein Selbstläufer. Ohne das richtige Know-How klappt es nicht und ungeschickte Werbung kann einfach nur nerven. Vielleicht hast Du Dich auch schon gefragt, warum die Zahl Deiner Fans dahin dümpelt? Warum Du für Deine Beiträge keine Likes und Kommentare bekommst? Oder vielleicht hast Du bereits eine erfolgreiche Facebook-Präsenz und würdest gerne den einen oder anderen Trick dazu lernen? Dann kann ich Dir versprechen, dass sich das Lesen dieses Artikels in jedem Fall für Dich lohnt.
Grundlagen
Erst geben, dann nehmen
Das größte Missverständnis, wenn es um Facebook geht: Es geht nicht um Dich. Um es mit einem Vergleich zu sagen: Kennst Du die Menschen, die nur von sich selbst erzählen, ohne anderen zuzuhören? Von ihren eigenen Erfolgen und was sie die ganze Zeit Tolles machen? Was wir auf einer Party als grob unhöflich empfinden würden, ist im Netz leider keine Seltenheit – auch unter Yogalehrern.
Möchtest Du andere Menschen bei Facebook für Dich gewinnen, musst Du lernen, erst zu geben, bevor Du nimmst. Um in der Party-Metapher zu bleiben: Bevor Du von Dir und Deiner Arbeit erzählst, erkundige Dich bei Deinem Gegenüber, wie es ihm geht. Was beschäftigt ihn? Wie kannst Du ihm oder ihr weiterhelfen? Interessanter als Bilder von Dir oder eigene Veranstaltungen sind Beiträge, die direkt Deinen Leser ansprechen und ihm einen persönlichen Nutzen bieten.
Liefere Mehrwert
Versuche anderen Menschen durch Deine Facebook-Beiträge Mehrwert zu liefern. Eine einfache Möglichkeit dazu sind Empfehlungen. Für andere Menschen könnte es interessant sein zu erfahren, welche Musik Du als Yogalehrer magst und gerne in Deinen eigenen Yogastunden spielst. Oder vielleicht hast Du ein inspirierendes Zitat oder eine schöne Geschichte, die Du teilen möchtest. Oder Du teilst Beiträge (Links, Bilder, Videos), die Dir selbst gefallen.
Teilen, liken, kommentieren
Das Teilen, Kommentieren und Liken hat bei Facebook eine Schlüsselfunktion, weil Du damit auch anderen Menschen signalisieren kannst, dass Du sie wahrnimmst, und Ihnen auf diese Weise Aufmerksamkeit schenkst. Wenn ich beispielsweise mitbekomme, dass sich ein anderer Blogger aktiv für meine Arbeit interessiert und Beiträge von mir kommentiert oder teilt, werde ich eher geneigt sein, einen Blick auf seine Beiträge zu werfen und bei Gelegenheit zu teilen, wenn mir ein entsprechender Beitrag gefällt und für meine eigenen Leser interessant ist.
Baue Beziehungen auf, anstatt zu verkaufen
Ein weiteres häufiges Missverständnis: Facebook ist ein Unterhaltungsmedium, kein Verkaufsmedium. Die meisten Nutzer, die gerade bei Facebook surfen, möchten einfach unterhalten werden und freuen sich über interessante, lustige oder inspirierende Beiträge. Sie sind NICHT online, weil sie sofort Dein Yoga-Retreat oder Deinen Yoga-Workshop buchen möchten.
Natürlich kannst Du hin und wieder eigene Angebote posten. Achte aber darauf, dass die meisten Posts Deinen Lesern direkten Mehrwert bieten. In diesem Zusammenhang wird häufig die 80/20-Regel genannt: 80 Prozent Beiträge, die Mehrwert liefern (Zitate, Links, Videos etc.), und 20 Prozent Hinweise auf eigene Veranstaltungen.
So geht es Schritt-für-Schritt
1. Erstelle eine Fanpage
Wenn Du Facebook nicht nur privat nutzen möchtest, sondern auch als Plattform für Deine Yogaschule oder Dich als Yogalehrer, würde ich Dir in jedem Fall empfehlen, eine Fanpage zu erstellen. Diese hat gegenüber einem normalen Profil verschiedene Vorteile: Der „Like“ einer Fanpage geht schneller als das Bestätigen einer Freundschaftsanfrage.
Zudem kannst Du auf diese Art und Weise die private und die professionelle Nutzung von Facebook klar voneinander abgrenzen. Menschen, die sich für Deine Arbeit interessieren, müssen ja nicht unbedingt zwangsläufig jeden Urlaubs-Schnappschuss mitbekommen, den Du veröffentlichst, oder? Und durch Deine Fanpage hast Du verschiedene Statistik-Funktionen, durch die Du z.B. mitbekommst, welcher Beitrag ankommt und welcher nicht.
Das Erstellen einer Fanpage geht einfach über den Menüpunkt „Seite erstellen“ (rechts oben). Hier findest Du auch eine detaillierte Anleitung. Für das Erstellen des Titelbildes kannst Du das kostenlose Bildbearbeitungstool Canva nutzen.
2. Wer ist Deine Zielgruppe?
Bevor Du anfängst, auf Deiner Fanpage zu posten, mach Dir Gedanken, wen Du überhaupt ansprechen möchtest. Wenn Du Dir noch keine Gedanken über Deine Zielgruppe gemacht hast, empfehle ich Dir, Dir folgende vier Fragen zu stellen. Zusätzlich dazu kannst Du Dir auch beispielhaft eine Person vorstellen, die Deinem typischen Yogaschüler bzw. Kunden am nächsten kommt (Welches Geschlecht? Welches Alter? Was ist ihm oder ihr wichtig? Wofür interessiert sich die Person?).
3. Bunt und bewegt kommt an
Facebook liebt Bilder und Videos. Eine reine Textmeldung wird leichter übersehen, als wenn Du ein Foto oder Video postest. Versuche daher nach Möglichkeit Bilder einzubetten, um Deine Facebook-Posts interessanter und optisch ansprechender zu machen. Um Zitate zu erstellen oder Fotos mit Text zu kombinieren, verwende ich das bereits erwähnte Tool Canva.
4. Regelmäßigkeit gewinnt
Wenn Du tatsächlich Menschen über Facebook ansprechen möchtest, lohnt es sich, am Ball zu bleiben. Versuche regelmäßig, d.h. mehrmals pro Woche, zu posten. Das ist effektiver als mehrere Beiträge an einem Tag zu veröffentlichen und dann mehrere Tage hintereinander gar nichts. Du kannst Dir sogar einen kleinen Redaktionsplan erstellen und z.B. einmal pro Woche ein Zitat, einen lesenswerten Link, ein Bild, Video etc. posten.
5. Gruppen für mehr Reichweite
Facebook-Gruppen sind eine großartige Möglichkeit, neue Menschen jenseits Deiner Freundesliste oder Fanpage zu erreichen. Auch hier gilt die Königsregel „erst geben, dann nehmen“. Bevor Du Beiträge in Gruppen postest ließ Dir in Ruhe die Gruppenbeschreibung durch und prüfe, ob ein Beitrag passt oder nicht. Scanne hin und wieder andere Beiträge und schenke anderen Gruppenmitgliedern Aufmerksamkeit – in Form eines Likes, eines netten Kommentars oder in dem Du eine Frage beantwortest, die jemand anders stellt. Gruppen kannst Du über die Suchfunktion (z.B. zum Stichwort Yoga) suchen oder auch eine eigene Gruppe gründen.
6. Strategien für mehr Fans
Je mehr Fans Du hast, desto mehr Reichweite haben Deine Posts. Doch Vorsicht: Quantität ist nicht gleich Qualität. Persönlich halte ich nichts davon, sich Fans einfach „einzukaufen“. Damit bekommst Du nur irgendwelche Kartei-Leichen, die sich nicht unbedingt für Deine Arbeit und Deine Beiträge interessieren. Auch ohne einen Cent für Werbung auszugeben, kannst Du folgende Dinge tun, um Deine Fan-Zahl zu steigern:
Freunde einladen, Deine Seite zu liken: Über die entsprechende Funktion auf Deiner Fanpage kannst Du Nutzer, mit denen Du in Deinem Profil befreundet bist, einladen, Deine Seite zu liken.
Facebook auf eigener Webseite einbinden: Nutze Deine eigene Webseite, um Deine Besucher auf Deine Facebook-Seite aufmerksam zu machen. Dies kannst Du über einen Likebutton oder ein Page-Plug-In tun.
Facebook in Newsletter einbinden: Ebenso wie Deine Webseite kannst Du auch Deinen Newsletter dazu nutzen, Deine Kontakte zu bitten, Deine Facebook-Seite zu liken.
Bitte um Likes: Eine Möglichkeit, die so einfach ist, dass Du manchmal wahrscheinlich gar nicht daran denkst. Bitte aktiv um „Likes“. Doch anstatt einfach darum zu betteln, erinnere Dich an den Grundsatz: erst geben und dann nehmen. Es macht also am meisten Sinn zu bitten, nachdem Du etwas gegeben hast, beispielsweise eine nützliche Empfehlung oder einen informativen Blogartikel.
Fazit
Erfolgreiches Netzwerken beginnt beim anderen Menschen. Verhalte Dich im Netz so, wie Du es Dir von anderen Nutzern wünschen würdest. Teile inspirierende, lesenswerte und unterhaltsame Beiträge. Mach Dir keine Sorgen ob und wann Du dafür etwas zurück bekommst. Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass Großzügigkeit sich langfristig auszahlt – direkt, indem Du neue Yogaschüler gewinnst oder indirekt, indem Du von Empfehlungen anderer profitierst.
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