Spiritual Leadership – 6 Inspirationen für Dich

Die Kunst, andere Menschen zu inspirieren: Wenn Du als Yogalehrer authentisch und mit einer von Herzen kommenden Motivation agierst, werden Deine Schüler dies deutlich spüren und ganz natürlich in Resonanz dazu gehen. 

Gibt es spirituelle Lehrer oder Persönlichkeiten, die Dich inspirieren? Egal ob Gandhi, Martin Luther King, Amma, Osho oder Yogi Bhajan – sie alle haben einige wichtige Charaktereigenschaften gemeinsam:

Sie sind spirituelle Persönlichkeiten, die unsere Wertschätzung und Verehrung verdient haben. Doch anstatt die Größe nur in anderen Menschen zu sehen, möchte ich Dich dazu einladen, Deine eigene Größe und Schöpferkraft zu entdecken. Denn Deine größte Power und Überzeugungskraft hast Du als Lehrer immer dann, wenn Du authentisch bist, aus dem Herzen sprichst und aus Deinen inneren Überzeugungen heraus handelst.

In der Welt der Wirtschaft ist häufig von „Führungspersönlichkeiten“ die Rede. Das lässt sich natürlich nicht eins zu eins auf den spirituellen Weg übertragen, trotzdem finde ich „Spiritual Leader(ship)“ den besten Begriff, um auszudrücken, was ich meine. In diesem Artikel möchte ich mit Dir gemeinsam untersuchen, was genau ihre Strahlkraft und ihr Charisma ausmacht oder ausgemacht hat – und wie Du selbst diese Eigenschaften entwickeln kannst, um das Gute in anderen Menschen zu wecken.

Achtsame Berührung berührt nicht nur den Körper, sondern auch die Seele. Zugleich können wir andere Menschen auch ohne physische Berührung berühren. Beispielsweise durch unsere Worte und unsere Energie. Ein großer Irrtum vieler Selbstständiger (beispielsweise Yogalehrenden) ist es, zu glauben, es ginge darum, Wissen zu vermitteln. Erst, wenn es uns gelingt, Menschen zu berühren, d.h. tiefe emotionale Erlebnisse zu schaffen, kann Transformation stattfinden. Wissen, was nicht berührt, bleibt Second-Hand-Knowledge wie Osho sagt.

Inhaltsverzeichnis

VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN

Der erste Schritt in die eigene Kraft liegt darin, die 100%ige Verantwortung für unser Tun zu übernehmen. Denn nicht selten neigen wir als Yogaschüler dazu, unsere Lehrer auf einen großen Sockel zu stellen, sie anzuhimmeln – und in Apathie zu verfallen. Denn im Vergleich mit dem tollen Lehrer kommen wir uns klein, machtlos und bedeutungslos vor. Solch eine unbewusste Projektion beraubt mich meiner eigenen Kraft. Damit diene ich weder der Welt noch dem Lehrer. Wenn ich ein ähnliches Verhalten bei meinen „eigenen“ Schülern beobachte, versuche ich sie zurück in die eigene Kraft zu führen, indem ich sie an ihre eigene Verantwortung erinnere. In den allermeisten Fällen spüren wir, was unser Herz und unsere Seele wollen.

Doch wenn dieser innere Ruf Veränderungen bedeutet, bekommen wir häufig Angst und beginnen, Ausreden zu erfinden, z.B.: „Ich würde mich gerne als Yogalehrer selbstständig machen, aber mein Job lässt mir dazu keine Zeit“ – „Ich würde gerne ein Yogastudio eröffnen, aber das würde Stress für die Familie bedeuten, und mein Mann ist damit nicht einverstanden“ etc. In all diesen Fällen vergessen wir, dass wir selbst uns diese Lebensumstände ausgesucht haben. Damit sage ich nicht, dass Du sofort deinen Job kündigen oder dass Du deine Familie ignorieren sollst. Der erste Schritt zur Veränderung ist es, die eigene Freiheit anzuerkennen und sich nicht als Opfer zu sehen.

Fragen an Dich: 

  • Wo in Deinem Leben benutzt Du noch Ausreden?
  • Wofür hast Du noch keine Verantwortung übernommen?
  • Wo gibst Du noch anderen Menschen oder Umständen die Schuld?

UNERSCHÜTTERLICHER GLAUBE UND VERTRAUEN IN DIE EIGENE INTUITION

Weißt Du, was Martin Luther King, die Gebrüder Wright und Bill Gates gemeinsam haben? Sie haben an etwas geglaubt, was die meisten Menschen ihrer Zeit für unmöglich hielten. Und ihnen war es völlig egal, ob sie als verrückt galten und keiner außer ihnen selbst an ihren Erfolg glaubte.Die meisten Menschen haben es heutzutage verlernt, zu träumen. Wir verleugnen unsere tiefsten Sehnsüchte und Wünsche, weil wir zu schnell aufgeben. Die Ratio unterdrückt das Herz, weil sie nur gelten lassen will, was machbar ist. Und wenn wir bislang noch keine Möglichkeit gefunden haben, unsere Träume zu verwirklichen, spricht der Verstand ihnen die Daseinsberechtigung ab. Alle großen Persönlichkeiten sind ihrem Herzen gefolgt und haben sich gegen ihren inneren Zweifler durchgesetzt.

Hätte Thomas Alva Edison nach den ersten fünfzig Versuchen aufgegeben, wäre die Glühbirne niemals erfunden worden. J.K. Rowling, die bestbezahlte Autorin aller Zeiten, hätte niemals Harry Potter veröffentlicht, wenn sie nach zehn Absagen der Verlage resigniert hätte. Solch ein Durchhaltwillen fehlt jedoch den meisten Menschen, leider auch vielen Yogalehrern. Wir sind schlichtweg ungeduldig geworden. In einer Zeit, in der E-Mails und Kurznachrichten ohne Verzögerung ankommen und selbst die Waschmaschine einen Tag, nachdem wir sie im Internet bestellt haben, schon vor der Tür steht, haben wir es verlernt, zu warten. Hauptberuflicher Yogalehrer zu sein, ist beispielsweise für viele Menschen ein Traumberuf. Doch nicht wenige probieren es nur ein paar Monate oder ein Jahr und werfen das Handtuch, wenn es bei diesem ersten Versuch nicht klappt – anstatt sich Hilfe zu holen, ihre Strategie zu analysieren oder schlichtweg einfach weiterzumachen.

Fragen an Dich: 

  • Wenn Dein Herz eine Stimme hätte, was würde es Dir raten?
  • Wo gibst Du zu schnell auf?
  • Wenn alles möglich wäre, was würdest Du tun? Wie würdest Du leben?
  • Wofür brennst Du so sehr, dass Du unbedingt dranbleiben möchtest?

EIN KLARES WARUM UND EINE VISION

In meiner eigenen bisherigen Zeit als Yogalehrer – mittlerweile schon mehr als zehn Jahre – durfte ich interessante Veränderungen erleben: Ich folgte Star-Lehrern, die irgendwann über peinliche Skandale stolperten. Ich unterrichtete in Studios mit über 150 Quadratmetern und schicken Marmorbädern, die heute nicht mehr existieren. Mein persönliches Fazit daraus: Wichtiger als das Startkapital oder die Startbedingungen (derzeitige Fähigkeiten, Bekanntsheitsgrad, Wohnort etc.) ist das eigene Warum. Denn das hilft Dir dabei, alle Schwierigkeiten und Hindernisse mit Inspiration zu füllen. Vor allen Dingen spüren andere Menschen, ob Du nur aus egoistischen Motiven handelst oder für eine Sache brennst, mit der Du die Welt zum Positiven verändern willst. 

Simon Sinek erzählt in seinem Buch Starting with Why die faszinierende Geschichte der Erfindung des ersten Flugzeugs: Einer der Pioniere auf dem Gebiet des Flugzeugbaus war Samuel Pierpont Langley. Langley war anerkannter Astronom und Leiter des Smithsonian Institut in Washington, D.C. Er war mit einflussreichen Persönlichkeiten wie dem Stahl-Magnaten Andrew Carnegie oder dem Erfinder des Telefons, Alexander Graham Bell, vernetzt. Und das US Verteidigungsminsterium sponsorte Langleys Flugversuche mit 50.000 Dollar – zur damaligen Zeit eine Menge Geld. Doch Langley hatte ein Problem: Er hatte ein großes Ziel, aber er hatte kein klares Warum. Seine Motivation bestand darin, das erste Flugzeug zu bauen, um dafür entsprechende Anerkennung zu bekommen. Er wollte als Erfinder reich und berühmt werden – wie beispielsweise Thomas Alva Edison oder Alexander Graham Bell.

Heutzutage kennt niemand mehr Langleys Namen. Stattdessen wissen wir, dass es die Gebrüder Wright waren, die das erste bemannte Flugzeug bauten. Diese hatten für ihre Versuche kein Geld und keine prominenten Unterstützer, niemand im Team hatte einen Universitätsabschluss, einige noch nicht einmal einen Schulabschluss. Doch sie hatten etwas, was Langley nicht hatte: den Traum vom Fliegen. Sie glaubten daran, dass die Flugmaschine das Leben aller Menschen, und nicht nur ihr eigenes, zum Positiven verändern würde. Auch in der Yogawelt gibt es Wrights und Langleys. Andere Menschen werden spüren, ob Du als Yogalehrer eine echte Botschaft hast oder nur Deine eigene Agenda verfolgst, ob es Dir nur darum geht, Geld zu verdienen und von Deinen Schülern angehimmelt zu werden. Inspirieren kannst Du andere Menschen nur, wenn Du eine Idee oder eine Mission verfolgst, die größer ist als Du selbst. Erlaube Dir, zum Werkzeug zu werden, und Dir wird auf Deinem Weg Unterstützung zuteil werden, die Du niemals für möglich gehalten hättest. 

Fragen an Dich: 

  • Was möchtest Du in die Welt bringen, das größer ist als Du selbst?
  • Wenn Du einen großen Wunsch für die Welt frei hättest, welcher wäre das?
  • Woran sollen sich andere Menschen nach deinem Tod erinnern, wenn sie an Dich denken?

AUTHENTIZITÄT

Als Yogalehrer bist Du keine Reproduktionsmaschine von Wissen – dafür gibt es Bücher oder das Internet. Deine Schüler kommen zu Dir, weil sie durch Dein Beispiel inspiriert werden wollen. Es geht nicht darum, was Du weißt, sondern wer Du bist. Sie wollen von Dir nicht die tiefgründigste Erläuterung zu Patanjalis Yoga-Sutra hören, sondern sie wollen oftmals nur wissen, wie Yoga Dein Leben verändert hat. Für mich persönlich ist nichts langweiliger als eine zehnminütige Geschichte, die ein Yogalehrer aus einem Buch vorliest, oder ein Talk, in dem ein Lehrer davon erzählt, was er gelesen oder von jemand anderem gehört hat. Yoga ist Erfahrung, geborgtes Wissen dagegen wertlos! Unterrichte nur, was Du persönlich verstanden, erlebt und durchdrungen hast, und lass den Rest einfach weg. „Be the change you want to see in the world”, so hat es Gandhi formuliert. Rede nicht nur, sondern werde zur Verkörperung dessen, was Du unterrichtest.

Fragen an Dich: 

  • Wie kannst Du heute das leben, was Du selbst für richtig hältst?
  • Gibt es in Deinem Unterricht noch das, was Osho „Second-Hand-Knowledge“ nennt – geborgtes Wissen, das Du von jemand anderem gehört, aber nicht selbst erfahren hast?

INTEGRITÄT

Authentizität bringt uns zu dem spannenden Thema Integrität. „Integrität“ würde ich übersetzen mit „mir selbst und anderen gegenüber Wort halten“. Um andere Menschen zu überzeugen und zu inspirieren, musst Du deine eigenen Werte erkennen und sie leben. Das ist einfacher gesagt als getan. Manche Yogalehrer beispielsweise belehren ihre Schüler über die Yamas (yogischer Wertekanon) und den Wert von Satya (Wahrhaftigkeit), nehmen es aber etwa mit ihrer eigenen Steuerehrlichkeit nicht allzu genau.

Oder sie sprechen über Ahimsa (das Nicht-Verletzen) und betrügen gleichzeitig die eigene Frau mit einer Yogaschülerin. Das bezeichnen Psychologen als „Mind-Behaviour-Gap“ – als Widerspruch zwischen dem eigenen Selbstbild und dem, wie wir tatsächlich handeln. Selbst, wenn niemand etwas von dem Verhalten mitbekommt, schwächst Du damit Dein eigenes Energiefeld. Wenn Du Dich selbst und deine Werte respektierst, wird Dein Umfeld anders auf dich reagieren.

Fragen an Dich:

  • Welche Werte sind Dir wichtig?
  • In welchen Situationen lebst Du diese (noch) nicht?
  • Welche Versprechen hast Du gegeben, die Du noch nicht eingehalten hast?

HUMOR

Kannst Du über Dich selbst lachen? Wenn Du schon einmal das unschuldige Lachen des Dalai Lama gesehen hast, weißt Du, dass Spiritualität nicht zu totalem Ernst führen muss. Leichtigkeit, Freude und sinnhaftes Tun müssen einander nicht ausschließen. Nimm die Punkte in diesem Artikel als lockere Inspiration und Anleitung und bastele daraus nicht gleich eine weitere To-do-Liste, die es verkrampft abzuarbeiten gilt.

Fragen an Dich

  • Wo nehme ich mich selbst noch zu ernst?
  • In welchen Momenten würde mir ein inneres oder äußeres Lächeln helfen?

Alle großen Persönlichkeiten sind ihrem Herzen gefolgt und haben sich gegen ihren inneren Zweifler durchgesetzt.

Vermeide die Fehler, die ich gemacht habe!

Hol Dir mein eBook „Erfolgreich als Yogalehrer – die 12 häufigsten Fehler und wie Du sie vermeiden kannst“.

Tobias

Hi, ich bin Tobias – Dein Guide in die Welt der Energie und achtsamen Berührung! Meine Mission: Menschen zu inspirieren, sich gegenseitig achtsam und liebevoll zu berühren anstatt nur ihre Smartphones. Lass uns gemeinsam geschützte Räume für Berührung schaffen! Bist Du dabei?

Werde Teil meiner Community

Mit dem Eintrag willigst Du ein, dass ich Dir meinen wöchentlichen Loslass-Letter mit wertvollen Tipps rund um Entspannung, Yoga, Körperarbeit & Spiritualität zukommen lassen darf. Du kannst Dich jederzeit mit nur einem Klick abmelden!

Vermeide die Fehler, die ich gemacht habe!

Hol Dir mein eBook „Erfolgreich als Yogalehrer – die 12 häufigsten Fehler und wie Du sie vermeiden kannst“.

pfeil nach oben